Sonnentau wächst im Torfmoor. Durch diesen Standort, welcher der Pflanze zu wenig Stickstoff liefert, hat sie sich zu einem Fleischfresser entwickelt. An ihren Blättern trägt sie einen Kranz von Drüsenhaaren, die einen klebrigen Saft absondern. Setzt sich ein Insekt auf die Pflanze, so bleibt es kleben. Die entfernteren Haare neigen sich dem Tier zu, umschließen es und verdauen es enzymatisch. Ohne diese tierische Eiweißzufuhr könnte die Pflanze gar nicht überleben.
Der wichtigste Inhaltsstoff des Sonnentaus ist neben Flavonoiden und ätherischen Ölen das Droseron. Es hilft sehr gut bei Keuchhusten. Interessanterweise wirkt die krampflösende Droge in kleinen Mengen besser als in großen. Man nimmt einen Teelöffel getrockneten Sonnentau und übergießt ihn mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Nach zehn Minuten wird der Tee abgeseiht. Mehr als zwei Tassen, eventuell mit Honig gesüßt, sollten am Tag nicht getrunken werden. Noch besser hilft eine Kombination aus Sonnentau und Thymian.
Es ist allerdings besser, die Pflanze nicht selbst zu sammeln, da sie vom Aussterben bedroht und geschützt ist. Man kann Sonnentau-Präparate in der Apotheke kaufen.
In Schweden und anderen nordischen Ländern wird heute noch mit Hilfe des Sonnentau eine Art Sauermilch, die Zähmilch, hergestellt. Dazu wird die ganze Pflanze (ohne Wurzel) mit frischer Milch übergossen. Nach einiger Zeit gerinnt die Milch, wird dick und säuerlich. Allerdings ist die Pflanze dabei nur indirekt beteiligt. Mikroben, die sich auf dem Sonnentau angesiedelt haben, besorgen die Umwandlung. Versuche in Österreich und Bayern, solche Zähmilch herzustellen, schlugen fehl. Die Mikroben treten wohl nur in Nordeuropa auf.
Naturmedizin
©
PhiloPhax Webdesign - Holzgerlingen
Autor:
Philipp Lohberg
Suchmaschinenoptimierte Texte finden
Sie unter Lauftext.de