Der Kalmus war schon im Altertum ein bekanntes Heilmittel. In China hieß er im Kräuterbuch des Kaisers Shen-nung (3700 Jahre vor Christus) "Ch'ang-Pu", der Lebensverlängerer. Im alten Ägypten wurde er "Heiliges Rohr" genannt. Und die Bibel berichtet, daß im heiligen Salböl für die Bundeslade "Kalmus zu 250 Sekel" enthalten war. Auch in altpersischen Schriften wird er lobend erwähnt - und natürlich in dem indischen Weda, dem 4000 Jahre alten heiligen Buch.
Der Kalmus wächst überall wild an Gräben, Teichrändern und Flußufern. Die Wirkstoffe stecken im Wurzelstock. Man gräbt ihn im Juni und Juli aus, reinigt ihn und schneidet ihn in fingerlange Stücke. Die spaltet man der Länge nach und hängt sie an Fäden zum Trocknen auf.
Die Wurzel riecht stark, aber angenehm. Neben Bitterstoffen enthält sie ätherische Öle und Gerbstoffe.
Kalmus wirkt sehr belebend und appetitfördernd. Er regt den Magen zur Säureproduktion an. Besonders bei Kindern, die nicht essen wollen, hilft ein Kalmustee. Auch das Kauen der Wurzel bringt Erfolg. Hierbei regt der Kalmus die Schleimhaut von Mund und Rachen, gleichzeitig aber auch die Speichelsekretion an. (Das Kauen von Kalmusstücken gilt als brauchbares Mittel zur Abgewöhnung des Rauchens.) Auch bei zahnenden Kindern hilft Kalmus.
Für einen Tee werden zwei Teelöffel des getrockneten und zerkleinerten Wurzelstockes mit einem Viertelliter heißem Wasser überbrüht. Man läßt den Tee 15 Minuten ziehen, seiht ab und trinkt ihn lauwarm.
Kalmus wird auch „Deutscher Ingwer“ genannt. Ähnlich wie echten Ingwer kann man die Wurzel mit Zuckersirup kandieren oder roh geraspelt zu Salaten oder Kompott geben.
Manche Kalmusarten haben einen hohen Anteil an giftigem beta-Asaron – hauptsächlich indische und russische Arten. Die geringste Giftigkeit hat kanadischer Kalmus, der deshalb auch dem europäischen vorgezogen werden sollte.
Naturmedizin
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Autor:
Philipp Lohberg
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