Die Edelkastanie ist die echte Kastanie. (Die bei uns heimische Roßkastanie gehört zur Familie der Buchengewächse.) Sie wächst im ganzen Mittelmeerraum und in Nordamerika, aber auch in klimatisch begünstigten Gegenden Südwestdeutschlands. Ihre Blätter (die man im September und Oktober sammelt) werden wegen des Gehalts an Gerbstoffen als auswurfförderndes Mittel bei Keuchhusten und Bronchitis verwendet. Dazu bereitet man einen Tee, bei dem fünf Gramm der getrockneten Blätter auf eine Tasse kommen. Gesammelt werden die Blätter im September und Oktober.
Interessant sind auch die Früchte, die Maronen. Sie haben hohen Nährwert, denn sie enthalten 25 Prozent Stärke und 19 Prozent Zucker. Man schneidet sie leicht ein und röstet sie in einer Pfanne. Sie schmecken süß und aromatisch. Man kann sie aber auch zusammen mit Fenchelsamen kochen oder ein Püree aus ihnen bereiten. Eine Polenta aus Kastanienmehl war früher das Hauptnahrungsmittel der Bergbauern in der Toscana. Auf Korsika waren es in Fett ausgebackene Kastanienpfannkuchen. Leider sind die Maronen bei aller Qualität im Zusammenhang mit diesem Buch enttäuschend: Sie haben keinerlei Heilwirkung - es sei denn gegen Hungerschmerzen.
Schon die alten Griechen und Römer wußten von der Heilkraft der Blätter und dem Nährwert der Maronen. Bei uns muss die Edelkastanie vor einigen Jahrhunderten weit bekannter gewesen sein als heute. So schrieb Nicholas Culpeper im 17. Jahrhundert in seinem Kräuterbuch: "Es wäre ebenso sinnlos, einen so bekannten Baum zu beschreiben, wie einem Mann zu erzählen, daß er einen Mund hat."
Naturmedizin
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Autor:
Philipp Lohberg
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