Selbst
eine populär geschriebene Publikation über Medizin
aus der Natur kommt ohne Fachwörter nicht aus - schon weil man auf den
Gebieten von Chemie und Pharmazie oft keine deutschen oder leicht ins Deutsche
übertragbaren Begriffe kennt. Um Ihnen das Nachschlagen im Konversationslexikon
zu sparen (oder den Ärger darüber, daß dieses auch nichts
weiß), geben wir Ihnen hier einige Erklärungen mit auf den Weg
durch die folgenden Seiten.
Beginnen
wir mit den Mineralstoffen, weil das Wort noch ganz verständlich klingt;
das sind anorganische Bestandteile (im Gegensatz zu den organischen), die
bei Lebewesen häufig eine Rolle spielen. Pflanzen nehmen sie aus dem
Boden auf. Ätherische Öle sind in fast jeder Pflanze enthalten,
doch Heilpflanzen müssen mindestens 0,1 Prozent davon besitzen - sonst
gelten sie nichts. Diese Öle riechen stark und setzen sich oft aus mehr
als 50 verschiedenen Substanzen zusammen.
Unter Alkaloiden versteht man Basen - das sind keine weiblichen Vettern, sondern das exakte Gegenteil von Säuren. Sie entstehen in vielen Pflanzen (meist als Abfall beim Eiweiß-Stoffwechsel) und sind medizinisch sehr wirksam. Zur Tee-Therapie eignen sich Pflanzen mit viel Alkaloiden allerdings nicht.
Als
Flavone bezeichnet man gelbe Pflanzenfarbstoffe ("gelb" heißt
auf lateinisch "flavus"). Von ihnen leiten sich Flavonoide ab, die
unter anderem für die Dichtigkeit der Blutgefäße wichtig sind.
Sie bewirken aber auch, daß Vitamin C, das aus Früchten stammt
(und dem sie von Natur aus beigemischt sind) von Menschen besser genutzt wird
als Vitamin C, das künstlich hergestellt wurde.
Die
Glykoside bilden eine große Gruppe pflanzlicher Stoffe, die hochempfindliche
Substanzen stabilisieren und schädliche Stoffwechselprodukte in der Pflanze
entgiften können. Auch die Saponine gehören zu den Glykosiden. Sie
(ihr Name kommt vom lateinischen "Sapo", das Seife bedeutet) ergeben,
in Wasser gebracht, eine seifenähnliche, schäumende Lösung.
Sie können lästigen Schleim verflüssigen. Außerdem aber,
und darin liegt ihre größte Bedeutung, steigern sie (beispielsweise
in einem Tee) die menschliche Aufnahmefähigkeit für andere pflanzliche
Wirkstoffe, so daß von diesen oft eine winzige Menge genügt, um
heilend zu wirken.
Wenn in dieser Publikation über Naturmedizin von Schleimstoffen die Rede ist, klingt das etwas unappetitlich - aber Pflanzenschleime gehören zu den wichtigsten Heilmitteln. Sie wirken reizmildernd, indem sie menschliche Schleimhäute mit einer Schutzschicht überziehen, unter der Entzündungen aus heilen können; sie dämpfen katarrhische Reizzustände in den Luftwegen, schützen die Magenwand und tun überhaupt viel Gutes, wo man sie auch hinbringt.
Gerbstoffe
wirken auf andere Art: Sie schützen Schleimhäute vor Reizung, indem
sie Eiweißstoffe binden und in widerstandsfähige Substanzen verwandeln,
wodurch Bakterien der Nährboden entzogen wird. Das ist kaum anders als
beim Gerben, mit dem man Leder auf Jahrzehnte haltbar macht (allerdings mit
Gerbstoffen, die für unsere Haut kein Labsal mehr wären).
Um sich Heilpflanzen medizinisch dienstbar zu machen, gibt es eine Reihe von Methoden.
Die
Üblichste ist, sich (aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen, aus
Blättern oder Blüten) Tee zu bereiten. Den kann man natürlich
trinken; oft aber ist es auch nützlich, seinen Dampf zu inhalieren oder
Kompressen damit zu befeuchten.
Manche Heilstoffe wirken gut in Tinkturen, die man längere Zeit aufbewahren kann. In hochprozentigem Alkohol, den man in der Apotheke kauft, lassen Sie Pflanzenteile (die im allgemeinen getrocknet und dann pulverisiert wurden) einige Tage ziehen. Zuweilen gibt man auch frisch gepreßten Pflanzensaft in den Alkohol. Diese Tinkturen - gut gefiltert - sind konzentrierte Kräuterauszüge. Man nimmt sie tropfenweise und behält sie möglichst lange im Mund, weil dort die Schleimhäute viele Wirkstoffe am besten aufnehmen.
Eine
andere Möglichkeit, vor allem für Kinder: Sie bereiten Heilsirup.
Dazu werden die Kräuter 24 Stunden in einem Viertelliter Wasser eingeweicht,
dann ausgepreßt und mit einem Pfund braunem Naturzucker vermischt, den
man vorher durch Erhitzen flüssig werden läßt. Diesen Sirup
können Sie löffelweise nehmen. Oder in Kräutertee geben. Und
er hält sich wochenlang.
Naturmedizin
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Autor:
Philipp Lohberg
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